Geschichte

Die Neuauflage

Nachdem in den dreißiger Jahren in Vaterstetten der letzte Maibaum gestanden hatte, kam im Jahr 1969 einer Hand voll Feuerwehrmännern beim Gerrer-Wirt die Idee, wieder einen Maibaum aufzustellen. Das erste Geld für diesen Zweck kam durch die Versteigerung des Vollbartes von Wick Berger herein, der sich öffentlich rasieren ließ. Große Planungs- und Organisationsaufgaben standen an.

Der Platz, wo das „Brauchtumsstangerl“ stehen sollte, war schnell gefunden. Natürlich in der Dorfmitte, unweit vom heutigen Standort, wurde das Fundament mit den Schienen eingebracht. Der Baum, ein Prachtstück von ca. 32 Metern, wurde in den Oberpframmerer Wäldern gefällt. Im März 1970 wurde der Baum dann nach Vaterstetten gebracht und im „Völkl-Anwesen“ gelagert. Schon damals wurden die Ausfahrten mit schweren Maschinen verstellt und Wachen eingeteilt, um den neuen Vaterstettener Maibaum vor Dieben zu sichern.

Die Tafeln

Zum Entwurf der Maibaumtafeln (Zunftzeichen), die heute noch einzigartig in weitem Umkreis sind, stellte sich damals freiwillig Professor Greif zur Verfügung. Nach dessen Entwürfen wurden dann in der Schlosserei Ach aus großen starken Eisenplatten die Tafeln angefertigt. Wochenlang war man mit dem Herausarbeiten der Motive beschäftigt. Anschließend wurden die Tafeln nach den Vorgaben Prof. Greifs gestrichen.

Das erste Aufstellen

Nachdem der Baum gehobelt, geschliffen und gestrichen war, wurde er am 1. Mai 1970 bei Schneegestöber aufgestellt, doch dies tat der guten Stimmung der zahlreich erschienen Gäste keinen Abbruch.

Die jüngere Geschichte

Der Maibaum wurde seitdem neun Mal erneuert: 1976, 1981, 1987, 1993, 1998, 2003, 2008, 2013 und 2018. Seit 1993 wird der Maibaum regelmäßig alle 5 Jahre erneuert – der elfte Vaterstettener Maibaum wird damit am 1. Mai 2023 aufgestellt.

Seit 2003 wird dem Spender des Maibaums außerdem eine eigene Schnitzerei am Fußende des Baums gewidmet:

Die Maibaumwache

Bis 2003 befand sich das alte Maibaumstüberl direkt hinter dem „Böhm-Hof“ im Eulenweg in Vaterstetten.


Mittlerweile ist das Stüberl an den Reitsbergerhof umgezogen. Ob es dort auch 2028 noch sein wird, steht derzeit in den Sternen.